Zu DDR-Zeiten wurde der Berliner Bezirk Lichtenberg zu einem Gebiet dichter Plattenbebauung. Die Hochhäuser entstanden nicht nur auf den durch den Krieg zerstörten Straßen, sondern auch dort, wo sich zuvor Brachflächen oder Kleingartensiedlungen befanden. Diese Flächen dienten zu unterschiedlichen Zeiten als Erholungsorte oder landwirtschaftliche Nutzflächen. Nach dem Krieg halfen sie vielen Menschen beim Überleben. Für einige wurden sie sogar zum Zufluchtsort vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Hans Rosenthal ist älteren deutschen Fernsehzuschauern als fröhlicher, schlagfertiger Moderator beliebter Unterhaltungssendungen bekannt. Er war ein außergewöhnlich talentierter Mensch mit einem brillanten Zahlengedächtnis und einem feinen Sinn für Humor. Er engagierte sich leidenschaftlich für wohltätige Zwecke, insbesondere für Waisenkinder und krebskranke Menschen. Doch kaum jemand ahnte, dass dieser lebensfrohe Mann selbst durch die Hölle gegangen war.
Im Frühjahr 1943 drohten ihm wie vielen anderen jüdischen Bürgern Deportation und Tod in einem Konzentrationslager. Gerettet wurde er von einer älteren Frau – Ida Jauch, einer langjährigen Freundin seiner Großmutter. Sie lebte in einem kleinen Gartenhäuschen und betrieb einen kleinen Laden. Als der abgemagerte, dunkelhaarige Junge an ihrer Tür stand, zögerte sie keine Sekunde, obwohl sie wusste, welche Gefahr sie damit auf sich nahm.
Das Häuschen war winzig, Versteckmöglichkeiten gab es kaum. Doch es gab einen kleinen Anbau – einen ehemaligen Hühnerstall. Dort richtete Ida ihm ein geheimes Versteck ein: vier Quadratmeter, eine Matratze, ein Tisch, ein Stuhl. Ein kleines, verhangenes Fenster gewährte Ausblick auf einen alten Baum und einige Hühner im Hof. Ein Radio, ein Geschenk von Idas Freundin Emma Harndt, war seine einzige Verbindung zur Außenwelt – Emma riskierte dabei ebenfalls ihr Leben.
Im Radio erklangen die Hetzreden Goebbels’, antisemitische Propaganda und Aufrufe zum totalen Krieg. Doch mit etwas Geduld konnte man zwischen dem Rauschen auch „Feindsender“ empfangen – aus denen sich das wahre Bild der Ereignisse abzeichnete. Die Bombenangriffe wurden immer häufiger. Eines Tages explodierte eine Bombe ganz in der Nähe, alle Fenster zersplitterten. Für die Reparatur musste offiziell ein Antrag gestellt werden.
Kurz darauf erschienen zwei Mitarbeiter der NSDAP-Kreisleitung, um den Schaden aufzunehmen. Hans konnte sich gerade noch unter dem Bett verstecken – genau jenem Bett, auf dem die Männer Platz nahmen und ihre Unterlagen ausbreiteten. Minuten wurden zu Stunden, die Muskeln verkrampften, jede Bewegung konnte ihn verraten. Schließlich gingen die Männer – Hans und Ida atmeten auf.
Doch das Schicksal schlug erneut zu. Ida Jauch wurde krank – und verstarb bald. Was nun? Emma Harndt konnte den Jungen nicht aufnehmen: Sie und ihr kommunistischer Ehemann standen unter Beobachtung. In dieser ausweglosen Lage trat eine weitere mutige Frau auf den Plan: Maria Schönebeck, Idas Nachbarin. Auch sie wusste um die Gefahr – und versteckte Hans dennoch in ihrem Haus.
Der Krieg näherte sich seinem Ende. Für viele bedeuteten die Bombenangriffe Angst und Schrecken – für Hans aber waren sie Signale der Hoffnung. Am 25. April 1945 fuhren sowjetische Panzer mit roten Sternen am Garten vorbei. Das bedeutete: Freiheit. Seine zweijährige Gefangenschaft war vorbei.
Später, als seine Geschichte bekannt wurde, fragten sich viele Menschen: Wie konnte er so fröhlich, freundlich und zugewandt bleiben – gerade gegenüber den Deutschen? Hans Rosenthal antwortete: Es gibt drei Gründe. Drei Namen. Drei deutsche Frauen: Ida Jauch, Emma Harndt und Maria Schönebeck. Sie waren es, die für ihn das wahre Gesicht Deutschlands verkörperten.
Hans Rosenthal ist älteren deutschen Fernsehzuschauern als fröhlicher, schlagfertiger Moderator beliebter Unterhaltungssendungen bekannt. Er war ein außergewöhnlich talentierter Mensch mit einem brillanten Zahlengedächtnis und einem feinen Sinn für Humor. Er engagierte sich leidenschaftlich für wohltätige Zwecke, insbesondere für Waisenkinder und krebskranke Menschen. Doch kaum jemand ahnte, dass dieser lebensfrohe Mann selbst durch die Hölle gegangen war.
Im Frühjahr 1943 drohten ihm wie vielen anderen jüdischen Bürgern Deportation und Tod in einem Konzentrationslager. Gerettet wurde er von einer älteren Frau – Ida Jauch, einer langjährigen Freundin seiner Großmutter. Sie lebte in einem kleinen Gartenhäuschen und betrieb einen kleinen Laden. Als der abgemagerte, dunkelhaarige Junge an ihrer Tür stand, zögerte sie keine Sekunde, obwohl sie wusste, welche Gefahr sie damit auf sich nahm.
Das Häuschen war winzig, Versteckmöglichkeiten gab es kaum. Doch es gab einen kleinen Anbau – einen ehemaligen Hühnerstall. Dort richtete Ida ihm ein geheimes Versteck ein: vier Quadratmeter, eine Matratze, ein Tisch, ein Stuhl. Ein kleines, verhangenes Fenster gewährte Ausblick auf einen alten Baum und einige Hühner im Hof. Ein Radio, ein Geschenk von Idas Freundin Emma Harndt, war seine einzige Verbindung zur Außenwelt – Emma riskierte dabei ebenfalls ihr Leben.
Im Radio erklangen die Hetzreden Goebbels’, antisemitische Propaganda und Aufrufe zum totalen Krieg. Doch mit etwas Geduld konnte man zwischen dem Rauschen auch „Feindsender“ empfangen – aus denen sich das wahre Bild der Ereignisse abzeichnete. Die Bombenangriffe wurden immer häufiger. Eines Tages explodierte eine Bombe ganz in der Nähe, alle Fenster zersplitterten. Für die Reparatur musste offiziell ein Antrag gestellt werden.
Kurz darauf erschienen zwei Mitarbeiter der NSDAP-Kreisleitung, um den Schaden aufzunehmen. Hans konnte sich gerade noch unter dem Bett verstecken – genau jenem Bett, auf dem die Männer Platz nahmen und ihre Unterlagen ausbreiteten. Minuten wurden zu Stunden, die Muskeln verkrampften, jede Bewegung konnte ihn verraten. Schließlich gingen die Männer – Hans und Ida atmeten auf.
Doch das Schicksal schlug erneut zu. Ida Jauch wurde krank – und verstarb bald. Was nun? Emma Harndt konnte den Jungen nicht aufnehmen: Sie und ihr kommunistischer Ehemann standen unter Beobachtung. In dieser ausweglosen Lage trat eine weitere mutige Frau auf den Plan: Maria Schönebeck, Idas Nachbarin. Auch sie wusste um die Gefahr – und versteckte Hans dennoch in ihrem Haus.
Der Krieg näherte sich seinem Ende. Für viele bedeuteten die Bombenangriffe Angst und Schrecken – für Hans aber waren sie Signale der Hoffnung. Am 25. April 1945 fuhren sowjetische Panzer mit roten Sternen am Garten vorbei. Das bedeutete: Freiheit. Seine zweijährige Gefangenschaft war vorbei.
Später, als seine Geschichte bekannt wurde, fragten sich viele Menschen: Wie konnte er so fröhlich, freundlich und zugewandt bleiben – gerade gegenüber den Deutschen? Hans Rosenthal antwortete: Es gibt drei Gründe. Drei Namen. Drei deutsche Frauen: Ida Jauch, Emma Harndt und Maria Schönebeck. Sie waren es, die für ihn das wahre Gesicht Deutschlands verkörperten.