Wer den Berliner Tierpark in Friedrichsfelde besucht hat, wird sicher das elegante Schloss im nördlichen Teil des Parks bemerkt haben. Umgeben von schattigen Alleen, Skulpturen, Springbrunnen und malerischen Bäumen, erfreut es zu jeder Jahreszeit das Auge. Doch nur wenige kennen die faszinierende Geschichte hinter diesem architektonischen Meisterwerk.
Der Anfang: Ein Abenteurer und Kaper
Das Schloss entstand dank Benjamin Raule, einem unternehmungslustigen und abenteuerlichen Zeitgenossen des Großen Kurfürsten. Raule bot dem brandenburgischen Herrscher seine Dienste im Krieg gegen Schweden an. Sein Plan war einfach: Er rüstete seine Handelsschiffe mit Kanonen aus, um schwedische Schiffe zu kapern. Um nicht als Pirat zu gelten, erhielt er eine offizielle Kaperlizenz und wurde zum Direktor der Brandenburgischen Marine ernannt.
Obwohl seine Erfolge nur wenig zur Staatskasse beitrugen, verschaffte sich Raule erheblichen Reichtum. Mit einem vom Großen Kurfürsten geschenkten Landstück in Rosenfelde begann er den Bau eines prächtigen Schlosses mit Gärten, Alleen und Pavillons, ganz im Stil der damaligen Mode.
Verfall und Wandel
Nach dem Tod des Großen Kurfürsten verlor Raule die Gunst seines Nachfolgers, Friedrich III. Ohne Schutz, Vermögen und das Schloss musste er sich zurückziehen. Das Anwesen erhielt einen neuen Namen — Friedrichsfelde — zu Ehren des ersten Königs von Preußen.
Das Schloss ging an Mitglieder der königlichen Familie über, die es erweiterten und mit neuen architektonischen Stilelementen verschönerten. Doch der Siebenjährige Krieg führte zur Verwüstung des Anwesens. Russische Soldaten, die im Schloss untergebracht waren, nutzten die Innenräume und Möbel äußerst zweckmäßig, was dem Gebäude erheblich schadete.
Königliche Gäste und russische Verbindungen
Zu den späteren Besitzern zählten prominente Adlige. Herzog Peter von Kurland, später Prinzessin Katharina von Holstein, ließ das Schloss renovieren und empfing hochrangige Gäste, darunter König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Königin Luise und den russischen Kaiser Alexander I. Nach ihrem Tod wurden ihre Kinder, Iwan Barjatinski und Anna Tolstaja, die Erben des Schlosses, was historische Verbindungen zu russischen Adelsfamilien aufzeigt.
Die Ära der Familie von Treskow
Ab 1816 war das Schloss im Besitz der berühmten Familie von Treskow, die es fast 130 Jahre lang, bis 1945, behielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die sowjetische Armee das Schloss, vertrieb den letzten Besitzer, Siegmund von Treskow, und nutzte das Gebäude als Lager für Kulturgüter, die für den Transport in die UdSSR vorbereitet wurden.
Die zweite Geburt des Schlosses
In den Nachkriegsjahren diente das Schloss unterschiedlichen Zwecken: als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene, als Erholungsheim für Arbeiter und als Pionierlager. Bis in die 1960er Jahre verfiel das Gebäude zunehmend, und die DDR-Behörden planten seinen Abriss. Doch Heinrich Dathe, der Direktor des Tierparks, setzte sich erfolgreich für den Erhalt des Schlosses ein. Er überzeugte die Behörden nicht nur, die Abrisspläne zu verwerfen, sondern auch das Schloss zu restaurieren und als Museum zu nutzen.
Heute
Das Schloss Friedrichsfelde ist heute nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch ein Ort, an dem man die Schönheit der alten Architektur, des herbstlichen Parks und der kunstvollen Skulpturen entlang der Alleen genießen kann.
Der Anfang: Ein Abenteurer und Kaper
Das Schloss entstand dank Benjamin Raule, einem unternehmungslustigen und abenteuerlichen Zeitgenossen des Großen Kurfürsten. Raule bot dem brandenburgischen Herrscher seine Dienste im Krieg gegen Schweden an. Sein Plan war einfach: Er rüstete seine Handelsschiffe mit Kanonen aus, um schwedische Schiffe zu kapern. Um nicht als Pirat zu gelten, erhielt er eine offizielle Kaperlizenz und wurde zum Direktor der Brandenburgischen Marine ernannt.
Obwohl seine Erfolge nur wenig zur Staatskasse beitrugen, verschaffte sich Raule erheblichen Reichtum. Mit einem vom Großen Kurfürsten geschenkten Landstück in Rosenfelde begann er den Bau eines prächtigen Schlosses mit Gärten, Alleen und Pavillons, ganz im Stil der damaligen Mode.
Verfall und Wandel
Nach dem Tod des Großen Kurfürsten verlor Raule die Gunst seines Nachfolgers, Friedrich III. Ohne Schutz, Vermögen und das Schloss musste er sich zurückziehen. Das Anwesen erhielt einen neuen Namen — Friedrichsfelde — zu Ehren des ersten Königs von Preußen.
Das Schloss ging an Mitglieder der königlichen Familie über, die es erweiterten und mit neuen architektonischen Stilelementen verschönerten. Doch der Siebenjährige Krieg führte zur Verwüstung des Anwesens. Russische Soldaten, die im Schloss untergebracht waren, nutzten die Innenräume und Möbel äußerst zweckmäßig, was dem Gebäude erheblich schadete.
Königliche Gäste und russische Verbindungen
Zu den späteren Besitzern zählten prominente Adlige. Herzog Peter von Kurland, später Prinzessin Katharina von Holstein, ließ das Schloss renovieren und empfing hochrangige Gäste, darunter König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Königin Luise und den russischen Kaiser Alexander I. Nach ihrem Tod wurden ihre Kinder, Iwan Barjatinski und Anna Tolstaja, die Erben des Schlosses, was historische Verbindungen zu russischen Adelsfamilien aufzeigt.
Die Ära der Familie von Treskow
Ab 1816 war das Schloss im Besitz der berühmten Familie von Treskow, die es fast 130 Jahre lang, bis 1945, behielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die sowjetische Armee das Schloss, vertrieb den letzten Besitzer, Siegmund von Treskow, und nutzte das Gebäude als Lager für Kulturgüter, die für den Transport in die UdSSR vorbereitet wurden.
Die zweite Geburt des Schlosses
In den Nachkriegsjahren diente das Schloss unterschiedlichen Zwecken: als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene, als Erholungsheim für Arbeiter und als Pionierlager. Bis in die 1960er Jahre verfiel das Gebäude zunehmend, und die DDR-Behörden planten seinen Abriss. Doch Heinrich Dathe, der Direktor des Tierparks, setzte sich erfolgreich für den Erhalt des Schlosses ein. Er überzeugte die Behörden nicht nur, die Abrisspläne zu verwerfen, sondern auch das Schloss zu restaurieren und als Museum zu nutzen.
Heute
Das Schloss Friedrichsfelde ist heute nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch ein Ort, an dem man die Schönheit der alten Architektur, des herbstlichen Parks und der kunstvollen Skulpturen entlang der Alleen genießen kann.