PropaWeek
Woche des kritischen Denkens
Was ist PropaWeek?
PropaWeek ist eine Woche rund um kritisches Denken, Informationskompetenz und den bewussten Umgang mit Medien.

In einer Zeit, in der sich Fakten und Fiktion oft vermischen, wollen wir gemeinsam lernen, Manipulationen im Informationsfluss zu erkennen und Propaganda zu durchschauen.

Auf dem Programm stehen Workshops, Vorträge, interaktive Lesungen und ein Real or Fake Slam.

Wir fragen: Wo beginnt Propaganda? Wann und für wen erscheint sie gerechtfertigt?
Wir lernen, Werte und Weltanschauungen hinter Botschaften zu erkennen, Vertrauen in Informationen zu hinterfragen und bewusster mit unserem täglichen Informationskonsum umzugehen.

Informationskonsum ist wie Lebensmittelkonsum.
Nicht alles, was gut schmeckt, ist gesund.
Man muss verstehen, was drin ist, woher es kommt und wer es bewirbt.

Für PropaWeek haben wir Expert*innen eingeladen, die sich intensiv mit Desinformation beschäftigen, und bieten experimentelle Formate, die zum Mitdenken und Mitdiskutieren einladen. Nutze PropaWeek, um deinem gesunden Informationsverzehr einen Schritt näherzukommen!

PROGRAMM

Angelina Davydova
Mediendiät: Wie man globale Medieninhalte versteht und die wichtigen und notwendigen Medien auswählt.

Sprache: Russisch
Mandy Ganske-Zapf und Tamina Kutscher
Russische Propaganda erkennen



Sprache: Deutsch
Martin A. Ciesielski
Wie (ver-)führen uns Geschichten?
Workshop mit Elementen der Theaterimprovisation


Sprache: Englisch
Irina Rastorgueva
Wörter, an die wir (nicht) glauben
Treffen mit der Autorin. Öffentliche Lesung und Diskussion des Buches "Pop-Up-Propaganda". Epikrise der russischen Selbstvergiftung"

Sprache: Russisch
Alesya Sokolova, Artem Melnik
Treffen mit Experten bei einer Tasse Kaffee, einem Bier oder einem Abendessen. Wählen Sie ein Thema und chatten Sie in ungezwungener Atmosphäre.

Sprache: Russisch
Danya Skorinkin, Ignat Davydov
Treffen mit Experten bei einer Tasse Kaffee, einem Bier oder einem Abendessen. Wählen Sie ein Thema und chatten Sie in ungezwungener Atmosphäre.

Sprache: Russisch
Ira Peter
Treffen mit der Autorin. Öffentliche Lesung und Diskussion des Buches “Deutsch genug?: Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen”

Sprache: Deutsch
Artem Melnik, Aidar Zinnatullin Liliya Sablina, Dinara Gagarina
Eine interaktive Show, bei der Experten im Science-Slam-Format mit dem Publikum diskutieren, ob bestimmte Thesen wahr sind oder nicht.

Sprache: Russisch

12.05.2025

PropaWorkshop mit Angelina Davydova

Journalistin, Projektkoordinatorin bei Dialogue for Understanding e. V., Forscherin am Institute for Global Reconstitution.

Der PropaWorkshop von Angelina Davydova half den Teilnehmer*innen dabei, zu verstehen, wie die Medienblase die Wahrnehmung von Informationen und die Meinungsbildung beeinflusst.
Die Teilnehmerinnen diskutierten darüber, wer genau Medieninhalte produziert – Journalistinnen, Blogger*innen, Marketingfachleute oder große Konzerne – und mit welchen Zielen dies geschieht. Besonderes Augenmerk lag auf der Analyse der Absichten und Motivationen hinter der Erstellung und Verbreitung von Informationen.
Ein gesonderter Teil des Workshops war der eigenen Content-Erstellung gewidmet: Welche Formate stehen jedem von uns zur Verfügung und wie lassen sich Gedanken und Ideen in Text, Video, Audio oder visuellen Mitteln ausdrücken?
Am Ende erhielten die Teilnehmer*innen praktische Werkzeuge und Empfehlungen zur Entwicklung einer eigenen „Medien-Diät“ – einer bewussten Auswahl genau jener Inhalte, die wichtig und nützlich sind – sowie Fähigkeiten zur kritischen Auseinandersetzung mit Informationen im modernen Medienraum.

Der PropaWorkshop mit Angelina Davydova war für mich eine Gelegenheit, meinen eigenen Medienkonsum neu zu hinterfragen. Wir sprachen darüber, wer Medieninhalte produziert, mit welchen Absichten und wie sich Informationsblasen bilden. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das interaktive Element, bei dem wir selbst in die Rolle der Propaganda schlüpften – das hat sehr anschaulich gezeigt, wie leicht sich Fakten verdrehen lassen und wie wichtig ein kritischer Umgang mit Informationen ist. Es war nicht einfach ein Vortrag, sondern ein echter Austausch. Ich habe praktische Werkzeuge für einen bewussteren Medienkonsum mitgenommen und ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie Medienmechanismen funktionieren.
Anastasiia

13.05.2025

PropaWorkshop mit Mandy Ganske-Zapf und Tamina Kutscher

Beim PropaWorkshop „Wie man russische Propaganda erkennt“ lernten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit Expertinnen, staatliche Propaganda im alltäglichen Informationsfluss zu erkennen und setzten sich mit folgenden Fragen auseinander:
– Wie funktioniert das System der Verbreitung propagandistischer Narrative?
– Welche falschen Behauptungen werden am häufigsten zur Manipulation eingesetzt?
– Wie genau passt sich Propaganda an die Formate sozialer Netzwerke an – von YouTube bis TikTok?
Anhand konkreter Beispiele aus sozialen Medien wurden typische Techniken der Realitätsverzerrung analysiert und Methoden zu ihrer kritischen Hinterfragung vorgestellt. Die Diskussion blieb nicht theoretisch: Die Teilnehmer*innen teilten persönliche Beobachtungen und stellten Fragen dazu, wie man sich im Alltag vor Desinformation schützen kann.
„Der Workshop zum Thema ‚Wie Propaganda funktioniert‘ war für mich sehr spannend und aufschlussreich. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die konkreten Beispiele, die lebhafte Diskussion mit den Teilnehmerinnen, das Rollenspiel – eine Pressekonferenz mit einer ‚Journalistin vom Ersten Kanal‘ – sowie die Analyse eines Fake-Videos mit europäischen Politikerinnen im Zug. Dank der praktischen Tipps der Dozentinnen verstehe ich jetzt besser, wie ich mich vor Manipulationen schützen kann.“
Jewgenij
  • Tamina Kutscher
    Tamina Kutscher ist Slawistin, Historikerin und freie Journalistin. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit Medien, Kultur und Gesellschaft in Russland/Mittel- und Osteuropa.
  • Mandy Ganske-Zapf
    Mandy Ganske-Zapf arbeitet als freie Journalistin in Osteuropa. Zwei Jahre hat sie in Russland gelebt, außerdem zahlreiche Recherchereisen ins Land unternommen. Sie beschäftigt sich vor allem mit Politik, Medien(un)freiheit und Gesellschaft.
14.05.2025

PropaWorkshop mit Martin A. Ciesielski

Kommunikations- und Medienwissenschaftler. Er arbeitet seit zwanzig Jahren als Berater, Trainer und Coach in Unternehmen. Dabei liegt sein Fokus auf den Themen „Digitale Führung“, „Kooperation und Zusammenarbeit“ und „Unternehmenskultur entwickeln“. In seinen Workshop und Seminaren nutzt er oft und gerne Methoden aus dem Angewandten Improvisationstheater.

Beim PropaWorkshop erforschten die Teilnehmer*innen gemeinsam, welche Rolle Geschichten in unserem Leben spielen – wie sie unser Weltbild, unsere Wahrnehmung anderer Menschen und auch unser Selbstbild prägen. Die Veranstaltung fand in einem lebendigen, interaktiven Format statt, in dem Storytelling-Theorie mit persönlichen Beispielen, Übungen und Elementen der Improvisation kombiniert wurde.

„Mir hat der Fokus des Workshops auf der Kombination von Improvisation und Storytelling sehr gefallen. Wir machten Gruppenübungen, bei denen wir viel gelacht haben und uns durch unsere Geschichten besser kennenlernen konnten.“
Ilja

„Ich interessiere mich sehr für Improvisation und Comedy, deshalb habe ich mich gefreut, an diesem offenen Workshop teilnehmen zu können! Besonders spannend fand ich die Übungen mit dem Moderator, in denen das Thema Fake News und Propaganda kreativ aufgegriffen wurde – wie sie aus bereits vorhandenen Neigungen und Mustern der Menschen entstehen. Insgesamt herrschte eine sehr angenehme, warme Atmosphäre, und ich habe mich gefreut, alte Bekannte zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.“
14.05.2025

Pop-up Reading mit Irina Rastorgueva

Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin. Preisträgerin der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik für ihr Buch „Pop-Up Propaganda: Epikrise einer russischen Selbstvergiftung“ (2025).
Im Rahmen eines offenen Dialogs fand ein Treffen mit Irina Rastorgujewa, der Autorin des Buches „Pop-up-Propaganda: Epikrise einer russischen Selbstvergiftung“, statt. Angelina Davydova, Journalistin und Forscherin, moderierte den Abend und prägte die Atmosphäre eines achtsamen und ehrlichen Gesprächs.
Die Teilnehmer*innen diskutierten darüber, was geschieht, wenn Worte ihre Bedeutung verlieren, wenn Propaganda nicht mehr nur als Informationsrauschen erscheint, sondern Teil des Alltags wird – eine Denkweise, ein Modus des Seins. Die Diskussion ging weit über die russische Perspektive hinaus und berührte universelle Themen: Narrative, die die Realität ersetzen, Angst, Erschöpfung, Widerstand und die Fähigkeit, kritisches Denken zu bewahren – gerade dort, wo die Sprache sich gegen sich selbst richtet.
15-16.05.2025
PropaTalk
Die PropaTalk-Reihe brachte erneut Gäste an gemütlichen Tischen eines Berliner Cafés zusammen, um über wichtige Themen zu sprechen – ehrlich, tiefgründig und in einer angenehmen Atmosphäre. Jede Begegnung begann mit einem Impuls von Expert*innen, danach entwickelte sich das Gespräch in die Richtung, die Interesse, Zweifel und die Reaktionen des Publikums vorgaben.
Die Teilnehmer*innen diskutierten reale Fälle, analysierten kognitive Verzerrungen und Besonderheiten der Sprache. PropaTalk zeigte einmal mehr: Über komplexe Themen kann man auf menschliche Weise sprechen – offen, verständlich und mit Respekt gegenüber unterschiedlichen Perspektiven.

„Bei PropaTalk ging es nicht nur darum, Expertinnen zuzuhören, sondern wirklich ins Gespräch zu kommen. Wir haben über Fakes, Sprache, Selbstwahrnehmung und Vertrauen gesprochen – an einem Tisch, in einer warmen, aufmerksamen Atmosphäre. Es war auf den Punkt, ohne Förmlichkeiten und mit dem Gefühl, dass die eigene Stimme zählt und gehört wird.“*
Sarina
  • Alesja Sokolova
    Datenjournalistin bei Nowaja Gaseta Europa, Leiterin des Forschungsbereichs Propaganda am Cedar – Center for Data and Research on Russia, Autorin des Telegram-Kanals „Der unechte Social Researcher“.

    Thema: Warum oppositionelle Medien im Kampf um das Publikum verlieren (am Beispiel Russlands)
  • Artjom Melnik
    Journalist, Medienpädagoge und Dozent. Schrieb u.a. für Colta.ru, Batenka, da wy Transformer, Takie Dela, Schön und weitere Medien.

    Thema: Wie Künstliche Intelligenz den Journalismus und die neuen Medien bereits verändert hat
  • Danja Skorinkin
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Digital Humanities Network der Universität Potsdam, Chefredakteur von Systemnyj Blok, Computerlinguist und programmierender Geisteswissenschaftler.

    Thema: Kann man den anonymen Autor eines Textes enttarnen?
  • Ignat Dawydow
    Masterstudent im Studiengang Learning Sciences an der Universität München sowie Teilnehmer der Medienschule der Freien Universität.

    Thema: Warum glauben wir Fälschungen? Kognitive Verzerrungen und ihre Auswirkungen auf die Informationswahrnehmung
16.05.2025

Interaktiver Vortrag mit Ira Peter

Journalistin, Moderatorin, Podcasterin
An einem warmen Maiabend fand ein kreatives Treffen mit der Journalistin, Fernsehmoderatorin und Podcasterin Irina Peter statt, der Autorin des Buches „Bin ich deutsch genug?: Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“. Es handelte sich nicht nur um eine Buchpräsentation, sondern um ein tiefgehendes, lebendiges Gespräch über ein oft verschwiegenes Thema – die Erfahrungen der Russlanddeutschen in Deutschland.
Während der Veranstaltung wurden Auszüge aus dem Buch vorgelesen, in denen sich analytische Reflexionen der Autorin mit persönlichen Geschichten verbinden. Durch diese Passagen konnten die Teilnehmer*innen spüren, wie vielschichtig die Identität der Russlanddeutschen ist – zwischen deutscher Vergangenheit, sowjetischem Erbe und dem Versuch der Integration im heutigen Deutschland.
Besonderes Augenmerk legte Irina auf das Thema Assimilation und innerer Konflikt – das Gefühl, „nicht deutsch genug“ zu sein, das viele russischsprachige Spätaussiedler*innen verbindet. Dieses Gefühl, so die Autorin, entsteht nicht nur aus persönlichen Erfahrungen, sondern auch aus einem historischen Schweigen, gesellschaftlichen Stereotypen und Lücken in der Migrationspolitik.

„Die Begegnung mit der Autorin Ira Peter und die Präsentation ihres Buches Deutsch genug? hinterließ einen warmen Eindruck. Die Geschichten, die Ira vorlas und erzählte, haben mich sehr berührt. Besonders bewegend war, dass sie Fotos aus ihrem Familienarchiv mitgebracht hat – das verlieh dem Abend eine besondere Tiefe und Herzlichkeit.
Es war schön, mein Buch signieren zu lassen und mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen – die Atmosphäre war ehrlich und sehr lebendig.“
Jewgenij
17.05.2025
Real or Fake Slam
Zum ersten Mal fand in Berlin ein neues experimentelles Format statt, das Elemente von Real or Fake und Science Slam miteinander vereinte.
Es war mehr als nur eine unterhaltsame Wissenschaftsshow – die Teilnehmer*innen hörten nicht nur spannende Geschichten über aktuelle Forschung, sondern beteiligten sich aktiv an Diskussionen, debattierten und wetteiferten darum, Fakten von Fiktion zu unterscheiden.
Jeder Speakerin präsentierte eine These – oft provokant, paradox oder auf den ersten Blick völlig absurd. Die Aufgabe der Zuschauer*innen-Teams war es, zu entscheiden und abzustimmen: Wahr oder Fake?
Erst danach wurde die Auflösung präsentiert – hinter den Aussagen verbargen sich echte wissenschaftliche Erkenntnisse, verbreitete Mythen, manipulative Aussagen oder logische Denkfehler.
Das Finale des Abends war ebenso spannend: Die Teams, die Wahrheit und Lüge am besten unterscheiden konnten, wurden ausgezeichnet, und der oder die beste Speaker*in wurde durch Applaus bestimmt – je lauter und länger, desto größer die Gewinnchancen.
„Ich möchte mich bei den Organisatorinnen für eine spannende Veranstaltungswoche während der PropaWeek bedanken – insbesondere für den abschließenden Real or Fake Slam am Samstag. Die professionellen Slam-Speakerinnen behandelten viele aktuelle und brisante Themen aus Politik, Journalismus und Wirtschaft und zeigten eindrucksvoll, dass selbst komplexe Informationen auf interaktive und zugängliche Weise vermittelt werden können.
Als Teilnehmerin hat mir besonders das Quiz-Format gefallen: Es ermöglichte uns, uns in engagierten Teams zusammenzuschließen und mit vereintem kritischen Denken den Sieg zu erringen – samt Preis! Die Organisatorinnen sorgten für eine entspannte und gleichzeitig professionelle Atmosphäre und dachten an jedes Detail: Garderobe, Buffet, Musik, Beamer, Teamverteilung, Foto- und Videoaufnahmen, Lautstärkemesser und Preise. Ich werde die Projekte von WIR.DE weiterhin verfolgen und freue mich auf kommende Veranstaltungen!“*
Natalia
  • Aydar Zinnatullin
    Postdoc-Forscher am Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau

    Thema: Wissenschaftlich bewiesen. Oder doch nicht? Was hinter der wissenschaftlichen Expertise in den deutschen Medien während COVID steckte
  • Artyom Melnik
    Journalist, Dozent und Experte für Medienbildung. Schrieb u.a. für Colta.ru, Batenka, da wy Transformer, Takie Dela, Schön und weitere Medien.

    Thema: Journalismus oder Inszenierung?
  • Lilia Sablina
    Doktorandin an der Central European University, Forscherin zu digitalem Autoritarismus und Diaspora-Politik

    Thema: Wie ein Glas Wasser zur Waffe wird
  • Dinara Gagarina
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas
    Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Thema: Die virale Kunst des Krieges

Andere Projektaktivitäten

Lassen Sie sich nicht verwirren: Gemeinsam lernen wir, das Wesentliche hinter den Worten zu erkennen.

Kooperationspartner
partner